Reichlich 30 Dresdner Gartenfreunde sind Mitte März zum Tag der Chronisten zusammen gekommen. Das Motto des jährlichen Treffens der Chronisten in Dresdner Kleingartenvereinen: "Schreber 2.0 - Vision und Tradition".

Werner Porges, Mitglied der AG Geschichte und Traditionspfege, führt durch die Veranstaltung. Begrüßt wurden die Gäste von Frank Hoffmann, dem ersten Vorsitzenden des Stadtverbandes Dresdner Gartenfreunde e. V.

Hoffmann freute sich über das zahlreiche Erscheinen trotz Wetterkapriolen. Er betonte, dass auch in Zeiten der Armut so viele fleißige Menschen das Kleingartenwesen gepflegt haben. Auch jetzt in unsicheren Zeiten müsse man selbst aktiv werden: wissen, woher man kommt und Zukunft schaffen. Hoffmann fragte, wie die Zeit nach der Wende eigentlich dokumentiert sei. Wie habe sich die Zeit gewandelt, was sind wir heute, fragte Hoffmann. "Denken wir an Bedürftige?", sagte Hoffmann und verwies auf Initiativen von Dresdner Kleingärtner wie die Zusammenarbeit mit Jugendclubs wie an der Tharandter Straße oder die Zusammenarbeit mit internationalen Studierenden an der Forsthochschule Tharandt. Kleingärtner hätten sich auch in Zeiten der Not engagiert, Suppenküchen mit ihren Erzeugnissen unterstützt.

Kleingärtner hätten eine hohe Verantwortung in ihren Stadtteilen. Anlägen seien keine Sperren. Sie verhindern Verdichtung, sie unterstützen den Wasserhaushalt, sie sind Klimaschutz im Kleinen.

Nach den offiziellen Grußworten durften mehrere Vereine ihre Initiativen und Ideen unter dem Motto Schreber 2.0 präsentieren.

Sven-Karsten Kaier vom KGV Flora I verwies darauf, dass man mit Förderprogrammen viel bewegen könne. Die Anlage in Striesen hat beispielsweise einen Kunstgarten in Kooperation mit dem Kunsthaus für Kleinkunst und Musik. Tagesmütter und Kita-Gruppen sind genauso regelmäßig zu Gast, wie eine Demenzgruppe. Info-Tafeln sind mit QR-Codes ausgestattet. Gemeinsam mit den Technischen Sammlungen wird in einem "Schwarzen Garten" an der Herstellung und Nutzung von Pflanzenkohle geforscht. Komplettiert wird das umfangreiche Engagement von Tauschschränken und dezentralen Vereinsfesten.

Robert Jurig vom KGV Geystraße sprach über seine Vision von Schreber 2.0 und demonstrierte dabei die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz: Mittels "Chat GPT" wurden verschiedene Texte zum Kleingartenwesen generiert. Neben den technischen Möglichkeiten, die sich künftig bieten werden, betonte Jurig auch eine klare Führung und das Mitnehmen der Vereinsmitglieder auf dem Weg zur Bewerbung als Kleingarten des Jahres: der Verein realisiere das beispielsweise durch eine Mitgliederbefragung. In Sachen Kommunikation bevorzuge er klassische Formen, wie das Telefonat, um Mitglieder für Einsätze zu aktivieren.

Im Anschluss entspannte sich eine lebhafte und intensive Debatte um die Kommunikation. Verschiedene Chronisten brachten ihre Perspektive ein, einige haben mit E-Mail-Verteilern sehr gute Erfahrungen gemacht, andere setzen auf Telefonate und den klassischen Aushang. Auch jährliche Berichte, Chroniken, Aushänge sind gerne genutzte Kommunikationsmittel. Gleichzeitig wurde bemerkt, dass eine Herausforderung sei, dass sich Mitglieder nicht nur als Pächter, sondern als Vereinsmitglieder sehen und aktiv ins Vereinsleben einbringen. Corona, Krieg, Inflation, Rückzug ins Private waren dabei einige gefallene Stichworte.

Gastgeber war in diesem Jahr der KGV am Anton-Günther-Park. Die Vorsitzende des Gastgebervereines, Christiane Hutschenreuther, stellte dabei die Geschichte der Anlage an der Rehefelder Straße vor. Zudem wurde eine aufwändige Ausstellung zur Vereinsgeschichte im Nebenraum präsentiert.

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